Entdeckungen in und um Langenstein

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Allgemein

Der Ort Langenstein ist ein Ortsteil von Halberstadt. Dieser abseits gelegene Ort mit etwa 1880 Einwohnern liegt, ohne eine Durchgangsstraße, inmitten einer idyllischen Natur. Die Altenburg, auf der die Bischöfe von Halberstadt schon im 12 Jh. ihre Burg bauten, ist ein 300 Meter langer Bergrücken, der „lange Stein“. So kam Langenstein zu seinem Namen. Da das ganze Gebiet aus Sandsteinfelsen besteht,  gibt es nicht nur die bekannten Wohnhöhlen, sondern noch viele andere große und kleine Höhlen als Lager-Abstell-und Kühlräume im ganzen Ort.

Bekannte touristische Stätten

Bekannt geworden ist der Ort durch seine Höhlenwohnungen, 10 Höhlenwohnungen am Schäferberg und zwei Höhlenwohnungen am Aufgang zur Altenburg, wovon eine restauriert wurde. Durch zugezogene Arbeiter des Gutes entstand eine große Wohnungsnot. Deshalb entschied sich der Gemeinderat, den Wohnungssuchenden für 8 Groschen ein Stück Felswand zu verkaufen, so dass sie ihre eigene Wohnung in den Sandsteinfelsen herausschlagen konnten. Der Bau einer Höhlenwohnung mit meist 4 Räumen (Wohnzimmer, Küche, Schlafstube, Kinderschlafstube, Vorratsraum) dauerte 2-5 Monate.

 

Als weitere Bekanntheit ist der Schäferhof zu nennen. Ein ehemaliger Herrenhof, der nach 1990 aufwendig saniert wurde. Schon 1861 begann man hier mit der Zucht der Merino-Fleischschafe. Ein Verein, der 1996 den Schäferhof kaufte, setzt sich für die Züchtung der Merinos weiter ein. Auf dem Hof gibt es ein Landhotel mit Restaurant, Biergarten, Hofladen, Backofen sowie eine ausgebaute Festscheune für Veranstaltungen. Hinter dem Schäferhof war einst ein Steinbruch, heute noch gut zu erkennen.

 

Als dritter leider trauriger Bekanntheitsgrad ist die KZ-Gedenkstätte, Deckname Malachit, bei den Zwiebergen zu nennen. Bekannt geworden ist die Anlage, als 1990 etwa 620 Millionen Banknoten ( DDR-Geldscheinen) dort gelagert wurden und man kurze Zeit später heimlich Banknoten im großen Stil entwendete. Im Sommerhalbjahr ist einmal im Monat an einem Wochenende die Besichtigung der Anlage möglich.

Nicht ganz so bekannt

Ein barockes Schloss aus dem Jahr 1776 mit einem malerischen englischen Landschaftspark kann Langenstein aufweisen. Die Seidentapeten im Schloss sollen noch erhalten sein. Auf der Insel des Schlossteiches steht eine mehrere hundert Jahre alte Sumpfzypresse.

Fährt man durch den Ort, sieht man einen sehr großen freistehenden Glockenturm aus dem Jahr 2003 stehen, aber keine Kirche. Eine 1888 erbaute Kirche wurde durch einen Schaden im Dach immer baufälliger. Die Kirchengemeinde hatte kein Geld und die DDR-Behörden gaben kein Geld.

1975 musste die Kirchengemeinde ihre Kirche an die Gemeinde Langenstein verkaufen.

Kaufpreis = Übernahme der Abrisskosten. Die Kirche wurde gesprengt. Die Glocke, die 1928 in Apolda gegossen wurde, blieb erhalten und wurde auf dem Schäferberg hinter dem Friedhof aufgestellt. Sie wird nur bei Beerdigungen noch geläutet.

 

Unweit von den Höhlenwohnungen wurde 1870 in der Straße „Schäferberg“ von den Anwohnern ein etwa 15 m tiefer Brunnen in den Felsen gegraben. Dieser Brunnen durfte nur von den Erbauern und den Höhlenbewohnern benutzt werden. Der restaurierte Brunnen erstrahlt wieder im neuen Glanz. Große Teile der Dorfstraße und der Quedlinburger Straße sind als Denkmalbereiche ausgewiesen.

Entdeckungen wenig bekanntes

Im Norden von Langenstein führt der Untermühlenweg zu einer großen Sandsteinhöhle, die wahrscheinlich weniger bekannt ist. Hier wurde früher Stubensand aber auch Bausand gewonnen. Um 1850 war hier auch eine Kalkbrennerei untergebracht. Auch als Lagerraum wurde sie genutzt. Große Teile sind um 1900 eingefallen. Auch ein Tunnel in Richtung Bahndamm soll es gegeben haben. Wegen starker Einsturzgefahr ist das Betreten verboten. 

 

In der Bahnhofstraße, wo die Brücke über den Goldbach führt, steht ein etwa 1 Meter hoher Gedenkpfeiler. Er erinnert an das Hochwasser, als im Juli 1905 in Blankenburg durch starke Regenfälle auch der Goldbach anschwoll und es eine große Überschwemmung in Langenstein gab.

 

Im Frühjahr kann man hinter den Tennisplätzen auf einem Grünstreifen neben dem Acker die Adonisröschen in großer Anzahl blühen sehen.