Der Hexentanzplatz

Der Hexentanzplatz ist wohl die bekannteste Touristenattraktion in Thale. Allein die Fahrt mit der Kabinenbahn der Seilbahn ist ein Erlebnis. Eine Allwetterrodelbahn fährt von hier oben über 55 m Höhenunterschied und 1000 m Länge nach unten. Das 1903 gegründete Bergtheater ist eines der ältesten Naturtheater Deutschlands. Ein Tierpark mit 70 hauptsächlich heimischen Tieren ist auch vorhanden. Vor 200 Jahren aber war es die Roßtrappe, die als Anziehungspunkt galt. Heute ist es der Hexentanzplatz.

Sachsenwall auf dem Hexentanzplatz und Heidenwall auf der Roßtrappe sind noch vorhandene bauliche Zeugen aus prähistorischer Zeit.

Walpurgisfeier

Thale ist der Ort mit den größten Walpurgisfeiern. Einmal in der Innenstadt und einmal oben auf dem Hexentanzplatz, wo die größte Walpurgisparty des Harzes stattfindet. Nach Christlicher Darstellung sind die Hexen nackt auf Besen zum Orgien-Treffen mit dem Teufel zum Brocken geflogen. In der Innenstadt gibt es über mehrere Tage einen Walpurgismarkt und auch ein Unterhaltungsprogramm. Berühmt wurde die Walpurgis auch durch Johann Wolfgang von Goethes Theaterstück "Faust".

Walpurgishalle

Die 1901 eingeweihte und im altgermanischen Stil errichtete Walpurgishalle steht unweit der Bergstation der Seilbahn. Über dem Eingang ist der Kopf des Gottes Odin (Wotan) angebracht. Er opferte ein Auge, um aus dem Brunnen der Weisheit zu trinken und dann in die Zukunft zu sehen. Fünf große Gemälde zeigen Szenen aus der Walpurgisnacht  nach Goethes "Faust". Im Eingangsbereich steht ein uralter Opferstein aus Granit. Dieser altheilige Stein mit einer eingemeißelten Svastika, dem glücksverheißenden Sonnensymbol, wurde 1901 mit einer Bronzeaxt unweit von hier entdeckt. 

Rosstrappe

Vorn die Roßtrappe. Viele werfen Geldstücke hinein
Vorn die Roßtrappe. Viele werfen Geldstücke hinein

Die Roßtrappe ist ein Granitfelsen hoch über dem Bodetal. Man erreicht ihn über PKW, Sessellift und zu Fuß über den Präsidentenweg. Dieser führt an dem Aussichtspunkt Bülowhöhe vorbei. Der Weg über der Schurre, ein Zickzackweg an einem Geröllhang, soll demnächst wieder gangbar gemacht werden. Fährt man mit dem PKW dorthin passiert man den Heidenwall, der einst das Roßtrappengelände zur Verteidigung absicherte. Möglicherweise war hier eine vorgeschichtliche Fluchtburg mit Kultstätten.

Der Eindruck vom Huf des Pferdes der Königstochter Brunhilde aus der Sage soll einer Theorie zufolge der Rest eines germanischen Opferbeckens sein. Einen sehr schönen Ausblick auf Thale und das Harzer Vorland hat man von der Gasstätte aus.

Das Bodetal

Das Teufelswaschbecken unweit vom Waldkater.
Das Teufelswaschbecken unweit vom Waldkater.

Das Bodetal zählt zu den schönsten Schluchten Deutschlands und steht seit 1937 unter Naturschutz. Die Schlucht hat bei Thale eine Höhe von 280 m. Auch ist es Teil und Höhepunkt des Harzer Hexenstiegs. Gleich hinter der Talstation der Schwebebahn erkennt das geübte Auge noch einen uralten vorgeschichtlichen Steinwall, ein paar Meter weiter einen zweiten Wall. Etliche Felsen haben hoch über dem Bodetal wegen ihres Aussehens Namen erhalten. Als Beispiel sei der Bischof gegenüber dem Waldkater genannt. Die Schallhöhle erhielt ihren Namen, weil gegen Bezahlung im 19. Jh. Pistolenschüsse in die Höhle gefeuert wurden, um den exklusiven Schall zu demonstrieren. Ein sehr steiniger Weg führt am Bodetor ( markante Felserscheinung und Aussichtspunkt) vorbei zum Hexentanzplatz. Einige Meter rechts vom Aufstieg ist direkt am Weg das Teufelswaschbecken. Der Sage nach taufte der Teufel seine neu geworbenen Helfer in diesem Becken. Wissenschaftlich soll es sich um ein Strudelbecken aus der Eiszeit handeln. Der 1850 ausgebaute Jägerpfad, der über 18 Kehren durch eine Blockschutthalde zur Rosstrappe verläuft, beginnt auch im Bodetal. Dieser Weg, auch Schurre genannt, soll nach einem Geröllabgang demnächst wieder freigegeben werden. In der beliebten Gasstätte Königsruh soll im Jahr 1834 der preußische König Rast gemacht haben. Überquert man hier die Bode über die steinerne Jungfernbrücke gelangt man in eine steile Seitenschlucht, den Hirschgrund. Hier führt ein anstrengender Weg über Serpentinen zum Hexentanzplatz. Die Aussicht entschädigt den Aufstieg. Zwischen der Gaststätte Königsruhe und der Schurre befindet sich die Zinnoberhöhle. Der Höhenunterschied zwischen Bodetal und Zinnoberhöhle beträgt 70 m. Die Höhle ist ein Stollen des ehemaligen Bergbaus im Bodetal. Zinnober ist ein roter Farbstoff. An der Bodeschleife kurz vor dem Kästental befindet sich am Berghang versteckt die Heuscheune, eine riesige Felsengrotte von 18 m Breite, 8 m Höhe und 10 m Tiefe. Früher wurde sie wohl auch Hünenscheune genannt. Mehrere Bewerber wollten wohl dort eine Gasstätte errichten. Alle Anträge wurden aber abgelehnt.

Hexentreppe

Hexentreppe am Wurmberg. So soll sie in Thale auch gewesen sein.
Hexentreppe am Wurmberg. So soll sie in Thale auch gewesen sein.

Einst sollte von der Bode am Bodetor vorbei eine alte Steintreppe zum Hexentanzplatz geführt haben. Der aus Thale stammende Theodor Nolte beschreibt die Hexentreppe im 19. Jh. und meint, sie müsste schon mehrere hundert Jahre alt sein. Sie hatte mehr als 1000 Stufen. In sehr alten Zeiten führte die Hexentreppe einst zum Kultplatz Hexentanzplatz, ähnlich wie am Wurmberg. Später mussten die Wirte vom Waldkater und Hexentanzplatz die ersten bzw. letzten 300 Stufen pflegen und erhalten. Theodor Fontane ist noch im Jahr 1868 über die Hexentreppe zum Hexentanzplatz gewandert.

Das Kästental

Das Kästental ist ein Seitental der Bode. Es ist ein wunderbar unberührtes und naturbelassenes Tal. Hier sollen noch etwa 150 gezählte Eiben (althochdeutsch Kästen) stehen. Unter diesen steht eine Eibe mit einem ungewöhnlichen geschätzten Alter von 1000 Jahren. Sie wäre damit die älteste im Harz und wahrscheinlich eine der ältesten Deutschlands. Die Eibe ist ein mystischer Baum mit ungewöhnlicher Holzhärte. Sie zählt zu den ältesten Nadelbaumarten in Europa. Dieses harte, zähe und elastische Holz wurde schon seit alter Zeit zur Herstellung von Bögen verwendet. Auch "Ötzi" trug einen Bogen aus Eibenholz bei sich. Zwei kleine Höhlen und ein kleiner Wasserfall gibt es auch dort.