Quedlinburger Höhlen

Höhle am Luftenberg
Höhle am Luftenberg

Es gibt vier interessante Höhlen in und um Quedlinburg. Die wahrscheinlich größte und bekannteste Höhle ist die Altenburghöhle. Sie befindet sich etwa gegen über der Schafsbrücke und ist durch Menschenhand entstanden. Ihre Überdeckung beträgt 5-10 m. Ihre Entlüftungsschächte sind auf dem Berg deutlich zu sehen. 1/3 der Höhlenanlage soll ausgemauert sein. Die Anlage soll aus mehreren Höhlen bestehen die verbunden sind. Hier lagerte auch der Domschatz. Wertvolle Teile wurden durch einen US-Offizier nach den USA verbracht und kahmen erst durch aufwendige Recherche nach Quedlinburg zurück.

Unter dem Münzenberg befindet sich eine weitere Höhle. Sie hat mehrere lange Gänge und etliche Stufen nach unten die zu einer Wasserstelle führt. Die Wasserstelle ist gut 1,50 m tief und hat klares Wasser. Vermutet wird, dass es eine Beziehung zum Marienkloster gab.

Eine dritte Höhle befindet sich unter dem Strohberg (Westerhäuser Straße). Auch diese wurde künstlich errichtet und hat mehrere Stollen. Der Zugang ist nur vom Gelände das Parkhotel Kaiser Otto II zugänglich, also nicht öffentlich.

 

Eine vierte Höhlenanlage ist etwas außerhalb von Quedlinburg, am Wegelebener Weg. Hier gibt es ein Sandsteinsteilhang den sogenannten Luftenberg (Naturdenkmal). Von ehemals 6 Höhlen sind noch zwei

vorhanden. Die Höhlen entstanden durch Sandgewinnung.

Quellen

Quelle unter der Altenburg
Quelle unter der Altenburg

Einst gab es mindestens drei Quellen in Quedlinburg. Die Quelle am Johannishof (Süderstadt), die im 12 Jahrhundert als Heilquelle galt, gibt es nicht mehr. Die Quelle an der Straße " Unter der Altenburg"  wurde neu eingefasst und sprudelt noch, aber nur sehr schwach. Sie soll gutes Wasser haben. Zwei neue Bänke wurden aufgestellt. Die dritte Quelle, genannt "Der heilige Brunnen" ist wohl die bekannteste und  liegt direkt am Mühlgraben (Zugang von Gröpern/Julius - Wolf - Straße) und soll um 1520 entdeckt worden sein. 30 Jahre später hat man ihn eingefasst. Dieses ziemlich rötliche Wasser läuft nach etwa 4 Meter in den Mühlgraben.

Der heilige brunnen
Der heilige brunnen

Da man damals glaubte das Wasser sei heilig und heilsam zog es sehr viel Volk an. Oft kamen sie wohl auch in Heerscharen zum Brunnen. Auch wohlhabenden Herrschaften sollen darunter gewesen sein. Im 18 Jahrhundert beschrieb und empfahl der Quedlinburger Arzt Dr. Eisfeld dieses Wasser zum Gebrauch. Später verlor der Brunnen seine Anziehungskraft und verfiel. zu DDR-Zeiten wurde der Brunnen nochmal erneuert.

Das Wartensystem von Quedlinburg

Wegweiser Wartenrundweg
Wegweiser Wartenrundweg

Die Warten rund um Quedlinburg  dienten zur Bewachung der Quedlinburger Feldflur. Sie wurden etwa um 1300 errichtet. Die Warttürme werden auch Feldwarten genannt. Bei Gefahr wurden Rauch-und Feuerzeichen an die Stadt Quedlinburg gemeldet. Die Zeichen wurden vom Türmer auf dem Marktkirchturm empfangen. Seit dem Jahr 2005 kümmert sich der gegründete Wartenverein um den erhalt der Quedlinburger warten.

Das Taubenei

Fährt man von Quedlinburg in Richtung Gersdorfer Burg, liegt rechter Hand der niedrige Höhenzug "Kleiner Trappenberg". Dort liegt im Strauchwerk verborgen ein besonders großer Findling aus der Eiszeit. Man hat ihm den Namen "Taubenei" gegeben. Er ist als geologisches Naturdenkmal markiert. Es wird vermutet das dieser mit dem Eis aus dem skandinavischen Raum hier her gelangte.

Sternwarte

Auf dem Strohberg westlich von Quedlinburg wurde der ehemalige Hochbehälter für die Druckerhöhung bei der Wasserversorgung Quedlinburgs als Objekt fur die neue Sternwarte erworben. Über diese 100 Jahre alte gemauerte Zisterne  wurde das Schieberhaus durch den Verein "Sternwarte Quedlinburg" für eine Sternwarte umgebaut. Ab 2016 war sie Funktionsfertig. Auch die 322 m² große Zisterne soll für kulturelle und touristische Nutzung saniert werden.

Altenburg

Schöner Blick von der Altenburg
Schöner Blick von der Altenburg

Die Altenburg ist bekannt durch seine große Höhle mit dem im Zweiten Weltkrieg eingelagerten Domschatz. Zwei gemauerte Lüftungsschächte sind auf dem Berg noch zu sehen. Die Eingänge sind verschlossen.

Auf der Altenburg steht der mittelalterliche  etwa 10 m hohe Wartturm. An seinem Fuße ist eine große Sitzgruppe zum rasten. Vom offenen Turm hat man eine gute Aussicht auf Quedlinburg. Möchte man diesen nicht besteigen, so hat man auch von der Bank "Quedlinburger Blick"  einen herrlichen Aussicht auf Quedlinburg.

Etwas versteckt gibt es einen kleinen Seerosenteich ( seit 1934 Naturschutzgebiet), mit sehr schöner Lage. In trockenen Jahren ist er leider leer.

Am südlichen Rand der Altenburg ist die alte Tongrube, jetzt ein Biotop. Aus dieser Tongrube gewann die Ziegelei Kratzenstein  ihren Ton. Der Ton wurde über Loren einer Feldbahnanlage transportiert. Das Stück über die Straße nach Weddersleben wurde durch eine Seilbahn überwunden. Die Ziegelei hatte sogar einen eigenen Bahnanschluss.

Ein 1,3 m³ schwerer Findling aus der Eiszeit befindet sich unterhalb der Altenburg. Dieser Stein aus Gneis ist seit 1934 ein Naturdenkmal. Er ist etwas schwer zu finden, da er abseits vom Weg ist.

Eselstall

Der markannte Gesichtsstein
Der markannte Gesichtsstein

Hinter der Altenburg bis Westerhausen erstreckt sich der Eselstall. Im Eselstall soll einst ein prähistorischer Steinkreis gestanden haben. Nach einer Beschreibung von 1867 soll es ein ovaler Kreis von etwa 150x105 m gewesen sein, somit erheblich größer als Stonehenge, aber viel kleinere Steine. Den Steinkreis bildeten rohe Sandsteine mit einem Abstand von 9-15 m. In der Mitte soll ein 3,5 m hoher Sandsteinblock, dessen Ostseite glattbehauen und mit 30 cm hohen seltsamen Schriftzeichen versehen war, gestanden haben. Lange vermutete man den Steinkreis auf einen Acker bei den Schösserköpfen. Laut Burghard Sinna aus Westerhausen soll er sich aber unweit vom ehemaligen Forsthaus Eselstall befinden. Beim alten vermuteten Standort an den Schösserköpfen wurden mindesten zwei sehr interessante Steine gefunden. Der eine war ein Tierkopfähnlicher Stein, der andere ein Menschen - Kopf ähnlicher Stein. Sie bekamen die Namen "Tierkopfstein" und "Gesichtsstein". Beide wurden durch "Steinsammler" unerlaubt entwendet. Der Tierkopfstein ist bis heute verschwunden. Der Gesichtsstein wurde durch Größe und markantes Aussehen schnell gefunden und etwa 100m weiter sicher auf einen Waldhügel aufgestellt. Daneben steht ein kleiner Stein mit durchgehenden Loch. Manche haben ihn Augenstein genannt.

Unweit von hier steht ein etwa 60 cm hoher Menhir. Er steht genau an der Waldgrenze zum Ackerland. Seine Bedeutung ist leider völlig unklar

Der schönste Weg des Eselstallwaldes führt  am südlichen Waldrand entlang, mit herrlichen Ausblicken zum Harz, Teufelsmauer, Warnstedter Mühle mehreren Städten und Dörfer bis hin zum Brocken.

Heidberg

Der Heidberg ist ein 119 m² großes Naturschutzgebiet. Hier stand einst die Heidbergwarte mit einem Fachwerkaufbau. Sie überwachte den "Faulen Weg" eine ehemalige Heerstraße von Leipzig nach Braunschweig. Von der Warte ist nur ein kleiner Haufen steiniger Erde vorhanden. Im Norden des Heidbergs steht noch ein sehr imposanter preußischer Grenzstein von 1868. Es ist kein Landesgrenzstein. Er begrenzte den Kreis Aschersleben vom Kreis Oschersleben im Regierungsbezirk Magdeburg, der Provinz Sachsen des preußischen Staates. Ein seltener Grenzstein in unserer Gegend.